Montag, Mai 14, 2007

Mein Jesus, ich will nichts als Dich


E. Werzinger - Ars sacra

Mein Jesus, ich will nichts als Dich,
Und was Du willst, das will auch ich,
Was Dir gefällt, ist lieb auch mir,
Und alle Welt wie nichts zu Dir.
Du magst mich führen wie Du willst,
Wenn nur den einen Wunsch Du stillst,
Daß nichts im ganzen Leben trennt
Mein Herz von Deinem Sakrament.

Mein Jesus, ich will nichts als Dich,
Was Du mir nimmst - ich beuge mich;
Nimmst Du mein Liebstes - Herr es sei!
Bricht auch das Herz mir, wirds doch frei.
Ja nimm nur alles hin von mir;
Nur Eins - das fleh' ich heiß zu Dir:
O laß mir - laß mir bis ans End'
Die Näh' von Deinem Sakrament!

Mein Jesus, ich will nichts als Dich,
Willst Du mich krank, so wills auch ich,
Willst Du mich arm, ich bin drob froh,
Willst Du mich elend - sei es so;
Willst Du mich ohne Trost und Ruh,
Ich halte still, Herr schlage zu,
Nur bis das Herz vom Leib sich trennt
Laß mir Dein süßes Sakrament!

Mein Jesus, ich will nichts als Dich,
Du selbst bist Heim und Heil für mich,
Bist mehr als Vaterherz und Haus,
Strömst mehr als Mutterliebe aus;
Und was auf Erden ich verlor,
Wie klein, wie nichtig kommts mir vor
Jetzt, wo mein Herz in Liebe brennt
O nur zu Deinem Sakrament.

Mein Jesus, ich will nichts als dich,
Kein Ort, kein Reich hat Reiz für mich,
Kein Glück, kein Gut genüget mir,
Kurz, nichts auf Erden außer Dir;
Und weißt Du, was mein Liebstes wär?
Käm' bald mein letztes Stündlein her,
Daß endlich heim ich gehen könnt'.
Mein letzter Trost - das Sakrament.

Mein Jesus, ich will nichts als Dich,
Zu jedem Opfer rüst ich mich,
Was Du gebietest, will ich tun,
Wo Du mich hinführst, will ich ruhn,
Obs der Natur auch nicht behagt,
Bleib wie Maria Deine Magd;
Nur halt und heb mich bis ans End
Mit Deinem Liebes-Sakrament.

Mein Jesus, ich will nichts als Dich,
Hier und im Himmel ewiglich;
Denn was den Himmel Himmel macht,
Das bist nur Du - nicht seine Pracht.
Herr, Du allein, nur Du allein!
Soll hier und dort mein Wahlspruch sein;
Bis dort ich Dich umfaß ohn' End
Ist hier mein Glück: Dein Sakrament.

Montag, Mai 07, 2007

Die Flucht nach Egypten

Zum Bild: Jul. Frank pinx. - Flucht nach Aegypten. Am Seitenaltar in der Stadtpfarrkirche in Giesing.

Pilger sind wir, die da ziehen
Weinend durch die weite Welt,
In Gefahren, Not und Mühen
Oft uns fast der Mut entfällt;
Möchten zagen wohl und klagen
Ob so schmerzlich hartem Stand,
Statt zu schauen voll Vertauen
Auf zum ew'gen Vaterland!

Was als Pilger wir entbehren,
Dulden, tragen Tag und Nacht, -
O, das haben diese hehren
Drei - ja vor uns durchgemacht!
Ihre Schritte, ihre Tritte
Führen durch der Wüste Sand
Bang' und schaurig, lang' und traurig
In ein fernes, fremdes Land!

Dorthin müssen jetzt sie flüchten
Das so zarte Gotteskind,
Das Herodes zu vernichten
Mit dem Haß der Hölle sinnt!
Welch' ein Fliehen, welch' ein Ziehen
Von der Heimat holden Au'n!
Doch sie tragen ohne Zagen
Fromm ihr Los, voll Gottvertraun'n!

Laßt in allen trüben Stunden
Blicken uns auf diese Drei,
Bis wir Kraft und Trost gefunden,
Was auch uns're Lage sei!
Laßt uns einen alle Peinen
Fromm mit ihrer heil'gen Flucht,
Und erstehen aus den Wehen
Wird uns ew'ge Freudenfrucht!

Cordula Peregrina (C. Wöhler)